A L B A Yachting für Individualisten
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Die Reise beginnt

Die nächsten Tage nutze ich, um das Schiff nach unseren Ideen einzurichten bzw. vorhandene Gegenstände möglichst sinnvoll zu verstauen.

Wir haben es mit "Pott un Pann" also allen vorhandenen Gegenständen gekauft. Zusammen mit den Dingen aus dem Wohnmobil gibt es einiges zu räumen.

Küchenutensilien, Werkzeuge, Maschinen, Fahrräder, da kommt schon eine ganze Menge zusammen. Aber Platz ist da und bald ist alles verstaut.

Aus dem Supermarkt karre ich mit Rad und Rucksack Lebensmittel und geistige Getränke an Bord. Ich bin ja schließlich in Frankreich und möchte so leben wie die Götter hier.

Alles ist erledigt und mich ruft der Weg in die Heimat. Also los!

Die Drehbrücke in Frontignan ( wir liegen kurz davor ) öffnet täglich um 16 Uhr. Ich starte die Motoren und fahre mit Herzklopfen am 12.3.2012 durch die geöffnete Brücke.

Hinter der Brücke will ich festmachen, um am nächsten Morgen dann endgültig zu starten.

Ich möchte festmachen. Nicht so einfach an diesem fremden Ufer hier.

Der Wind bläst aus der anderen, für mich falschen Richtung. Immer wenn ich mit dem Boot den Kai angesteuert habe und mit dem Seil den Uferpoller einfangen möchte (ich muss ja immer einige Stufen runter, Seil aufnehmen und werfen), ist das Boot schon wieder so weit vom Ufer ab, das ich wieder hoch zum Steuerstand muss, um es mit einem neuen Manöver wieder zum Ufer zu bringen.

Das fängt ja schon gut an.

Nach dem fünften Versuch gebe ich unter den Blicken einiger Zuschauer auf und steuere einfach weiter Richtung Heimat.

Ich hoffe auf einen Anlegeplatz, der meinen Fahrkenntnissen gerecht wird.

Es geht durch den Canal Sete du Rhone, der parallel zur Mittelmeerküste verläuft.

Der Kanal ist hier mit Steinwällen in Salzseen eingebettet.

Es gibt eine Menge Flamingos. In der Nachmittagsonne sehen die besonders rosa und imposant aus. Eine schöne Gegend.

Plötzlich viele Schilder am Ufer und ein großes Baggerschiff mitten im Kanal. Ich fahre ganz langsam und überlege noch, was die einzelnen Hinweistafeln für eine Bedeutung haben, als mich ein freundlicher Mitarbeiter mit unverkennbarer Handbewegung weiter winkt. Der Bagger macht Platz und ich passiere die Engstelle.

 

Weiter geht es. Ich schaue immer nach einem geeigneten Anlegeplatz.

Gegen 18:30 Uhr Uhr sehe ich an der Steuerbordseite einige Poller an der Kanalseite.

Hier kann ich festmachen. Ich steuere das Boot längsseits zum Ufer, stoppe ab und springe mit dem Bugseil auf Land.

Da ich eine steile Betonböschung erklettern muss, braucht es einige Zeit, bis ich die Leine festgemacht habe.

Ich habe zu lange gebraucht. Der Wind hat mein Schiff quer in den Kanal gestellt. Aber, ich habe wie so oft auf dieser Fahrt, Glück. Der Wind treibt das Schiff weiter und nach einiger Zeit liegt es, entgegengesetzt der eigentlichen Fahrtrichtung, am Kanalrand. Jetzt ist es ein Leichtes, auch die Heckleine zu befestigen. Ich habe den perfekten Übernachtungsplatz an der Maguelone in der Nähe von Palavas gefunden und meine ersten kleinen Abenteuer überstanden. Die Reise hat begonnen!